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ALPLOG: Projektpräsentation demaskiert das Märchen vom „grünsten“ Logistikzentrum

von Lennart

Grüne und Erde sehen nach Pressekonferenz ihre Kritik an ALPLOG Nord bestätigt. Trotz ausständiger Verfahren und noch nicht behandeltem Gemeindevolksbegehren wird weiter Druck gemacht.

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Das „grünste“ Logistikzentrum ALPLOG Nord, bzw. LCAS Nord, bzw. nun RailLog Nord

Dem heftig umstrittenen Projekt in Schütt – Federaun, welches als das „grünste Logistikzentrum“ vom Bürgermeister und dem Projektwerber der Öffentlichkeit verkauft wird, stehen immer mehr handfeste Gegenargumente und viele Fragen gegenüber. Die in den vergangenen Monaten formulierten Befürchtungen, haben sich durch die Projektpräsentation erhärtet. Klar ist seit Montag jedenfalls, dass der Verkehr durch dieses Projekt von der Schiene auf die Straße gebracht wird – und nicht umgekehrt!

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Fix, ist freilich immer noch nichts – weder liegen irgendwelche Genehmigungen vor, noch eine aktualisierte Naturverträglichkeitsprüfung. Ob überhaupt direkt angrenzend an zwei Naturschutzgebiete gebaut werden kann, ist nach wie vor nicht geklärt. Noch unklarer sind die Angaben zu Arbeitsplätzen, die durch das Projekt entstehen sollen. Wurden anfangs noch utopische 1000 Arbeitsplätze versprochen, steht man nun einer kolportierten Zahl von 150 Arbeitsplätzen gegenüber.

Die Präsentation der sogenannten „Projekt-Pläne“ ist also zusammenfassend als weitere substanzlose Marketingmaßnahme zu verstehen.

„Die dritte Namensänderung in Folge ändert nichts an den Fakten: Für dieses Logistikzentrum bräuchte es eine großflächige Versiegelung neben einem Naturschutzgebiet, die mit „Ausgleichsflächen“ gerechtfertigt werden soll, die sich aber schon im Naturschutzgebiet befinden. Ohne Bahnanschluss wird hier der Verkehr von der Schiene auf die Straße gebracht. Dieses Projekt als „grün“ zu bezeichnen ist unverschämt und Greenwashing in Reinkultur. Nachhaltig wäre hier einzig und allein die Zerstörung der Natur“, so Sascha Jabali, Klubobmensch der Fraktion Erde.

„Es wird hier ein Projekt präsentiert und von einem Baubeginn fabuliert, wenn noch immer relevante Prüfungen dafür fehlen. Wir fordern wiederholt, solange die neue Naturverträglichkeitsprüfung,  aktuelle geotechnische und bodenkundliche Untersuchungen nicht vorliegen, keine weiteren Projektplanungen vorzunehmen“ ,sagt die Grüne Gemeinderätin  Karin Herkner

Büger:innen verschaffen sich Gehör, Bürgermeister schaltet auf Durchzug

Zum ersten Mal wird in Villach das demokratische Werkzeug des Gemeindevolksbegehrens von Bürger:innen unserer Stadt eingesetzt. Es gibt großes Interesse der Villacher:innen, in die Gestaltung ihres Lebensraumes aktiv eingebunden zu werden – das zeigen 3500 Unterschriften von Bürger:innen, die die Bürger:inneninitiative „Rett‘ ma die Schütt“ für eine Gemeindevolksbefragung zum Logistikzentrum eingebracht haben.

„Anstatt sich mit den engagierten Bürger:innen und ihren Anliegen auseinanderzusetzen, lässt der Bürgermeister lieber Projekte präsentieren und Beschlüsse fassen. Eine Einbindung der Bürger:innen scheint nur gewollt, wenn sie sich mit den politischen Interessen der Mehrheitsfraktion deckt. Diese Drüberfahrpolitik ist völlig aus der Zeit gefallen und kann nur zu noch mehr Politikverdrossenheit beitragen. Es ist die politische Aufgabe des Villacher Gemeinderates auf die Bürger:innen zuzugehen und weitreichende Entscheidungen mit ihnen gemeinsam zu treffen“ , appellieren Herkner und Jabali an die anderen Fraktionen.

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