Startseite » Allgemein » Pressemitteilung zur Flächeninanspruchnahme in Villach

Pressemitteilung zur Flächeninanspruchnahme in Villach

von Sascha Jabali-Adeh

„Green Washing beenden: Villachs Stadtentwicklung frisst mehr Naturflächen als kaum eine andere Stadt in Österreich

Die aktuellsten Zahlen des Umweltbundesamtes und des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen zeigen: Mit einer Flächeninanspruchnahme von 482 m² pro Kopf befindet sich Villach unter Österreichs 15 größten Städten auf dem traurigen dritten Platz.

Während in den 15 größten Städten Österreichs im Durchschnitt 335 m² pro Einwohner beansprucht werden, sind es in Villach um satte 44 % oder 147 m² mehr. Auch Klagenfurt liefert hierbei mit dem vierten Platz eine „Topposition“, liegt aber mit 412 m² pro Kopf immer noch ganze 70m² hinter Villach. Die von der Einwohnerzahl her vergleichbaren Städte Wels und Dornbirn nehmen gar nur 383,01 m² bzw. 324,21 m² Fläche pro Einwohner in Anspruch. Alleine in Günther Albels Amtszeit als Bürgermeister ist die Flächeninanspruchnahme in Villach um 22m² pro Kopf gestiegen. Das sind in Summe mehr als 1.400.000 m² Wald und Wiesen, die wir der Natur durch aktuelle, politische Entscheidungen in nur 5 Jahren zusätzlich (zu der bereits weitläufigen Verbauung der letzten Jahrzehnte) abgerungen haben.Es gibt also dringenden Handlungsbedarf der Villacher Stadtpolitik.

Gemeinderat Sascha Jabali: „Die Zahlen zeigen klar: es gibt in Villach im Bereich des Flächenverbrauchs ein Problem. Unsere Bemühungen für diese Situation Bewusstsein zu schaffen zeigen durch zaghafte Schritte zur Entsiegelung zwar langsam Wirkung. Das vorherrschende Motto lautet jedoch nach wie vor „Villach Boom-Town“ – es steht für weitere Verbauung und dadurch im krassen Widerspruch zu einem achtsamen Umgang mit der Lebensgrundlage Boden“. Für die Bewegung Verantwortung Erde ergibt sich aus den neu erhobenen Zahlen ein klarer Auftrag an die Stadtpolitik, die ausgeuferte Flächeninanspruchnahme nicht länger zu negieren, sondern sie anzuerkennen und ihr entgegenzuwirken. Besonders großes Potential sehen wir in der Nutzung bereits versiegelter Leerstandsflächen:

„In Österreich gibt es Gewerbe- und Industriegründe in der Größe Wiens, die ungenutzt brach liegen, während gleichzeitig auf der grünen Wiese gebaut wird. Wir schlagen daher die Einführung eines Referats für Bodenschutz vor, welches unter anderem ein aktives Bodenschutzmanagement für das ganze Stadtgebiet betreiben soll und bringen dazu in der nächsten Gemeinderatssitzung mehrere Anträge ein. Unter dem Motto „Boden schützen, Leerstand nützen!“ ist es Ziel, bereits versiegelte aber derzeit ungenutzte Flächen und Gebäude zu erfassen und aktiv an Projektwerber heran zu tragen bzw. zu vermitteln. Zusätzlich sollen die Gebührenstrukturen der Stadt umstrukturiert werden, um Projekte auf bereits versiegelten Flächen gegenüber Projekten auf der „grünen Wiese“ besser zu stellen.“

Ähnliche Beiträge