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Erd-Befreiungen

von Vanessa Rainer

Erd-Befreiungen, normalerweise als Flurreinigungen bezeichnet, sind eine einfache und wohltuende Methode, um „konstruktiven Aktivismus“ auszuüben. Wieso?

Erstens ist damit nicht viel Organisation verbunden, denn eine Erd-Befreiung kann überall gemacht werden, wo man Müll in der freien Natur findet und ist unabhängig von der Anzahl an Menschen, die daran teilnehmen. Außerdem braucht man dafür nicht viel Material, abgesehen von großen Müllsäcken und Handschuhen.

Zweitens ist eine Erd-Befreiung wohltuend, weil man nach der Aktion das sofortige Ergebnis sieht – nämlich die Berge von Müll und Plastik, die nun nicht mehr an schönen Orten herumliegen. Zudem kann solch eine Aktion überaus gesellig sein und ein bisschen Bewegung an der frischen Luft tut bekanntlich auch gut.

Und das beste daran: Bei der Aktion wird man meist von einigen Radfahrern, Spaziergängern oder Wanderern gesehen – man ist also auch noch ein gutes Beispiel für andere und kann Menschen inspirieren, es einem gleichzutun oder mit unserem Lebensraum achtsam umzugehen.

Wie organisiert man eine Erd-Befreiung?

Das benötigte Material – Müllsäcke und Handschuhe – sind schnell besorgt beziehungsweise können die Teilnehmer es auch selbst mitbringen, wenn man das im Voraus kommuniziert.

Die einzigen Dinge, die organisiert werden müssen, sind der Ort der Erd-Befreiung, der Treffpunkt, die Anreise, der Treffpunkt nach der Aktion und die Endlösung für den gesammelten Müll.

Es empfiehlt sich bei einer Erd-Befreiungs-Aktion gemeinsam anzureisen, da bestimmte Orte/Treffpunkte in der Natur oft schwer zu vereinbaren bzw. zu finden sind (z.B. wird vielleicht nicht jeder auf Anhieb die zweite Parkbank am Weg zwischen X und Y finden). Eine andere Möglichkeit ist ein Treffpunkt, der leicht zu finden ist. Die Anreise kann über Fahrgemeinschaften – oder noch besser – über eine gemeinsame Radtour von einem bestimmten Ort aus organisiert werden.

Während der Aktion ist es sinnvoll, zu zweit oder in kleinen Grüppchen auszuschwirren, da man bei einer solchen Aktion ja versucht, ein Gebiet so gut wie möglich abzudecken. Deshalb braucht es unbedingt auch wieder einen Treffpunkt nach der Aktion, um die „Ernte“ - die Summe an gesammeltem Müll – zu sammeln und zu visualisieren.

Sollte man mit dem Auto anreisen, kann man die Ausbeute selbst wegbringen und in Containern entsorgen. Dennoch gibt es auch die Möglichkeit, im Magistrat – oder bei der jeweiligen Stelle einer Gemeinde – anzurufen und/oder die Müllentsorgung im Vorfeld über die Aktion zu informieren. Erfahrungsgemäß sind diese Stellen sehr dankbar für die Aktion und holen den Müll auch gerne ab – wichtig ist hier, dass die Säcke an einem Ort gebracht werden, wo sie für größere Wägen leicht zugänglich sind. Es ist auch empfehlenswert, den Müll nicht selbst wegzubringen, weil leider oft sehr große und sperrige Gegenstände wie Autoreifen und Metallteile, gefunden werden.

Zuletzt ist auch noch die Art der Kommunikation über die Aktion entscheidend. Ob man mit Freunden, Bekannten oder gänzlich unbekannten Mitmenschen die Natur von Müll befreien möchte – es geht eine Reihe an E-Mails, Nachrichten und/oder Veranstaltungen über Soziale Medien mit solch einer Aktion einher.

Danke für euren Einsatz, viel Spaß und gutes Gelingen!

Hier kannst Du die Anleitung für die Organisation einer Erd-Befreiung als PDF-Datei runterladen.