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Mulchen im Garten

von Vanessa Rainer
Mulchen im Garten

 

Unter Mulchen versteht man das Bedecken des Gartenbodens mit organischem Material das im Garten anfällt wie Laub, Stroh, Rasenschnitt und Pflanzenblätter. Diese Gartentechnik ist der Natur nachempfunden – denn auch im Wald ist der Boden nie nackt. Pflanzliches Material bleibt am Boden liegen, verrottet und baut die kostbare Humusschicht auf. Doch welche Vorteile hat das Mulchen im Garten?

 

Mulch wirkt als Wasserspeicher und schützt vor Austrocknung

Die Wasserverdunstung verringert sich unter einer schützenden Mulchdecke. Der Wasserhaushalt des Bodens ist konstanter, was gut ist für das Pflanzenwachstum und das Bodenleben. Zudem muss im Garten weniger gegossen werden.

Temperaturschwankungen werden ausgeglichen

Eine Mulchschicht wirkt wie eine Isolierdecke. Im Sommer bleibt der Boden kühl und im Herbst und Winter kann der Frost nicht so schnell in den Boden eindringen. Auch im Tagesverlauf hält eine Mulchschicht die Bodentemperaturen konstant. Im Frühling beginnen die Wurzeln durch die erhöhten Termperaturen sogar früher zu wachsen als auf ungeschützten Flächen.

Mulch schützt gegen Erosion

Große Wassermengen, wie bei starken Regenfällen, können Erde – vor allem in Hanglagen -abschwemmen, da das Wasser nicht sofort vom Boden aufgesogen wird. Auch starker Wind kann zum Abtragen des Bodens beitragen. Eine Mulchschicht wirkt wie eine Decke, die verhindert dass Erde wegschwimmt oder weggeblasen wird.

Das Bodenleben und die Bodengesundheit wird verbessert

Eine Mulchdecke wirkt wie die Laubdecke im Wald. Sie fördert das Wachstum von Pilzen im Boden, welche Stoffe absondern die gegen Pflanzenkrankheiten schützen und Pflanzen die Nährstoffaufnahme erleichtert. Außerdem finden viele nützliche Bodenlebewesen, wie beispielsweise Grillen, Käfer, Asseln, Milben und Regenwürmer im Mulch einen Unterschlupf und vertrocknen nicht in der heißen Jahreszeit. Durch eine Vielfalt an Bodenlebewesen und ihre Aktivität wird auch schwerer Boden mit der Zeit locker und feinkrümelig. Dadurch erspart man sich auch das oft so beschwerliche hacken der Beete.

Natürlicher Dünger und Humusaufbau

Mit der Zeigt steigt der Nährstoffgehalt des Boden durch das Mulchen. Im Mulchmaterial sind Nährstoffe gebunden, die sich durch den Verrottungsprozess mit der Zeit freisetzen. Durch das aktive Bodenleben wird Humus aufgebaut, was das Pflanzenwachstum verbessert, weshalb gemulchte Beete auch weniger gedüngt werden müssen.

 

Mulch hält unerwünschte Beikräuter fern

Durch eine konstante Mulchdecke dringt nur mehr wenig Licht bis zum Boden durch, wodurch das Wachstum unerwünschter Beikräuter unterdrückt wird. Deshalb muss auf gut gemulchten Flächen sogar das lästige Jäten weitaus seltener erfolgen und die gesetzten Pflanzen können durch den Wegfall der Konkurrenz viel üppiger gedeihen.

Und wie wird nun gemulcht?

Die Mulchdecke sollte nur einige Zentimeter dick sein, damit die Luft noch ausreichend zirkulieren kann und auch in feuchten Jahren keine Fäulnis droht.

Auch empfiehlt es sich frisches Mulchmaterial an- oder durchtrocknen zu lassen, bevor es als Mulch auf Beete aufgebracht wird. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn es im Garten sehr viele Schnecken gibt.

Besonders gutes Mulchmaterial ergeben Grasschnitt, gejätetes Beikraut, gehäckselter Heckenschnitt, Stroh, Pflanzenblätter und das Laub der meisten Baumarten. Schwer verrottbares Laub, wie etwa von Magnolien oder Nussbäumen, sollte dagegen nur sehr sparsam verwendet werden.

Ungeeignet als Mulch ist der oftmals im Handel angebotene Rindenmulch. Seine keimhemmende Wirkung bremst nicht nur das Wachstum unerwünschten Beikrauts, sondern verhindert auch, dass die geliebten Pflanzen richtig gedeihen können.

Auch von Plastikfolie ist abzuraten, da Regen nicht versickern kann und Luft nicht ausreichend zirkulieren. Auch verhindert sie den Aufbau von Humus und Plastik kann in den Boden und das Grundwasser gelangen.