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Seedballs und Seedbombs selber herstellen

von Vanessa Rainer

Seedballs
Seedballs werden schon lange Zeit eingesetzt. Einer der bekanntesten Verwender ist der verstorbene Masanobu Fukuoka. Seedballs sind mit Lehm umhüllte Einzelsamen. Ähnlich vom Prinzip ist pilliertes Saatgut, welches man auch im Handel erwerben kann. Saatgut wird aus verschiedensten Gründen pilliert. Bei gekauftem Saatgute ist oft ein chemischer Fraß Schutz beigemengt. Bei besonders kleinen Samen wird so auch die Korngröße verändert, um die Handhabung zu vereinfachen (z.B. maschinelle Ausbringung).

Bei Seedballs wird ausschließlich natürliches Material verwendet. Wichtig ist, dass man einen besonders feinen Lehm (ohne Steinchen) verwendet. Je weniger Steinchen und organische
Materialien in den Seedballs sind, desto besser halten sie auch zusammen. Man versucht die einzelnen Samenkörner gleichmäßig mit Lehm zu umhüllen, so dass sie ca. die doppelte bis dreifache
Größe annehmen. Dies erreicht man durch langsames beimengen von Wasser. Durch die Umhüllung kann man die Samen nun, ohne sie einzugraben aussähen. Für Vögel sind die kleinen Erdkügelchen uninteressant. Durch die gute Wasserhaltekraft und die Quelleigenschaften des Lehms sind die Samen auch relativ gut vor dem Austrocknen geschützt. Um die Samen einzeln umhüllen zu können ist eine rotierende Trommel von Vorteil, da man meist eine relativ große Anzahl an Seedballs benötigt.

Seedbombs
Sind vom Aufbau her ähnlich wie Seedballs, nur das im vornhinein eine trockene Mischung aus verschiedensten Samen, Lehm und magerer Erde hergestellt wird. Eine bewährte Mischung wäre:
500g Lehm/Ton, 500g Erde und ca. 5g Saatgut (abhängig von der Größe des Korns). Manchmal wird etwas Paprikapulver als Fraß-Schutz beigegeben. Je nach Zusammensetzung der Erde (z.B. Sand) muss mehr oder weniger Lehm beigemengt werden. Die Mischung wird nun langsam mit Wasser vermengt, bis eine knetbare Masse entsteht. Nun kann man mit dem rollen von beliebig Großen Kugeln beginnen. Ein Durchmesser von 1,5 bis 2cm ist recht praktikabel. Nach 1-2 Tagen trocknen sind die Seedbombs bereit für die Verwendung.

Das Lehmpulver selbst herstellen:
Den Lehm kann man selbst aus lehmigen Böden „ernten“. Dazu sucht man sich eine geeignete Stelle und hebt dort den Oberboden ab. Der lehmige Unterboden wird „geerntet“, da er wenig organische Materialien enthält, was für die Stabilität der späteren „Balls“ ausschlaggeben ist. Der Lehm wird dann von großen Steinen gesäubert und anschließend so fein wie möglich zerklopft und getrocknet, damit er gesiebt werden kann. Danach kann man den Lehm je nach Beschaffenheit schon verwenden. Falls zu viel sandige Teilchen im Lehm sind (Verreib-Probe) kann man das Pulver noch durch Setzung in Wasser trennen (große Teilchen sinken schneller ab als kleine), wobei das bei kleinen Mengen aufwendiger ist als bei großen.