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Betonierungswahn beenden – Studie zeigt Leerstände und weitere Problemfelder in Villachs Wohnraum klar auf

von Lennart

Wir sehen unsere jahrelange Kritik in der kürzlich von der Stadt Villach und der FH-Kärnten veröffentlichten Studie bestätigt. Neben den hohen Leerständen zeigen die veröffentlichten Zahlen auch soziale Probleme wie die Überalterung der Draustadt auf. Beides soll die Stadt, zusätzlich zur an Bund gerichteten Forderung nach einer Leerstandsabgabe, aktiv angehen.betonierungswahn stoppen villach leerstand wohnbauvermittlung wohnbau leistbar

Mit mehr als 3300 ungenutzten Wohnungen bzw. 7,7 % stuft die von Bürgermeister Günther Albel präsentierte Studie den Wohnungsleerstand in Villach als „hoch“ ein. Zusätzlich wird dieser Leerstand laut Studie vor allem Eigentümer:innen zugeordnet, die aufgrund des bürokratischen Aufwandes und des Risikos ihre Immobilie nicht vermieten können oder wollen.

Darum drängen wir einmal mehr auf die Umsetzung einer fachlichen Unterstützung für Eigentümer:innen am Beispiel des Landes Vorarlberg. Dabei ergeben sich Vorteile durch Beratung und Risikominimierung für Vermieter:innen, aber vor allem mehr leistbarer Wohnraum am Markt und eine Mietpreisbindung für Mieter:innen.

„Die Studie bestätigt Schwarz auf Weiß, was viele Villacher:innen seit Jahren beobachten. Die Leerstände in unserer Stadt sind enorm und trotzdem werden unsere fruchtbaren Böden weiter versiegelt. Dieser Betonierungswahn muss ein Ende haben.“ drängt Natur- und Umweltstadtrat Gerald Dobernig für ein Umdenken der politischen Mehrheiten.

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Kritisch sehen wir, dass durch das Studiendesign keine Unterscheidung zwischen strukturellem und spekulativen Leerstand möglich ist. Hier wäre es sinnvoll weitere und genauere Erhebungen in Auftrag zu geben, um über die Zusammensetzung des Leerstands in Villach ausreichend informiert zu sein. In Villach gibt es zudem zu 20% Zweitwohnsitze, wie die Kleine Zeitung auch berichtete. Auch hinter diesen können sich Leerstände „verstecken“, hier wäre es lohnenswert genauer nachzuschauen.

Seit Jahren bemängelt sogar die Wirtschaftskammer, dass in Kärnten über den Bedarf hinaus gebaut wird. Mit der höchsten Bauaktivität in Klagenfurt und Villach. Es braucht jetzt konstruktive Unterstützung seitens der Stadt, um mehr leerstehende Bestandswohnungen in Nutzung zu bringen und dadurch günstigen Wohnraum zugänglich zu machen.

„Viele Städte in Österreich haben dem Leerstand schon den Kampf angesagt. Es ist an der Zeit auch in Villach entschlossen zu handeln. Der Bundesregierung auszurichten, sie soll eine neue Steuer einrichten, ist zu wenig. Wir müssen beginnen unsere Möglichkeiten vor Ort auszuschöpfen, Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenbringen und damit vor allem die verbleibenden Grünflächen vor der Zerstörung schützen.“ ist Dobernig überzeugt. In der GR-Sitzung am 1. Juli werden wir dementsprechend mehrere Anträge zur Mobilisierung des Leerstandes einbringen.

Wir sehen in den Studienergebnissen jedoch auch Hinweise auf weitere Probleme, die das Bundesland Kärnten in den nächsten Jahren begleiten werden. Die hohe Anzahl an Single-Wohnungen zeigt vor allem auf, dass die Vereinsamung, gerade unter älteren Menschen zunimmt. Auch hier gibt es österreichweit Initiativen, die den Problemen entgegenwirken. Unter https://www.wohnbuddy.com/ können ältere und jüngere Menschen ihre Potentiale und Bedürfnisse finden und gemeinsam decken. Unter dem Motto https://www.immobilientausch.at/ wird versucht für die jeweiligen Bedürfnisse den richtigen Wohnraum zu finden.

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