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Stellungnahme zur “Earth-Hour” 2019

von Vanessa Rainer

Am Samstag, den 30.03.2019 fand weltweit wieder die sogenannte "Earth Hour"statt. Unter dem Motto "Für einen lebendigen Planeten" wurden in tausenden Städten rund um den Globus die Lichter für eine Stunde lang ausgeschaltet um auf den enormen Energieverbrauch unserer Zivilisation und den notwendigen Klimaschutz hinzuweisen.

"Wir freuen uns, dass der Villacher Gemeinderat einstimmig beschlossen hat, dass auch unsere Stadt an dieser Aktion teilnimmt." sagt René Kopeinig, der damals den Antrag hierzu im Villacher Gemeinderat eingebracht hat.

Von 20:30 - 21:30 Uhr erlöschte die künstliche Beleuchtung des Villacher Rathauses und der Stadtpfarrkirche. Villach nahm zum dritten Mal an der "Earth Hour" teil.

Das Ziel der "Earth-Hour" ist es, ein wichtiges Thema ins Bewusstsein zu rufen. Denn trotz aller Warnungen vor unserem Ressourcenhunger steigt der globale Energieverbrauch jährlich weiter. Und das, obwohl längst bekannt ist, dass es dringend einer radikalen Trendumkehr bedarf.

Die "Earth-Hour" soll vor allem zur Diskussion anregen, doch ihre Botschaft nicht nur in dieser einen Stunde Gehör finden, sondern uns das ganze Jahr über in unseren Handlungen und Entscheidungen begleiten.

Über manche Beschlüsse des Villacher Gemeinderates sind wir durchaus erfreut, doch oftmals wird diese Freude schon bald durch andere Entscheidungen relativiert und getrübt.

So beschloss der Gemeinderat in der Sitzung vom 02.12.2016 im Rahmen einer Maßnahme zur Innenstadtbelebung, mit einer Gegenstimme, neben einer Reihe bürokratischer Erleichterungen auch den Wegfall jener Gebühr, die für den Betrieb von Lichtanlagen und Leuchtreklame bislang zu bezahlen war.

Aus der Sicht von Verantwortung Erde ein Schritt in die falsche Richtung:

Wir sind uns sehr wohl darüber im Klaren, dass die großen Brocken unseres Energieverbrauchs im Bereich der Profit-orientierten Industrie zu finden sind und die Leuchtreklamen hier mehr symbolischen Charakter einnehmen. Doch auch sie tragen ihren Beitrag dazu bei und noch einen weitaus erheblicheren zur zunehmenden Lichtverschmutzung. Unter diesen Aspekten ist eine steuerliche Begünstigung dieser Bereiche leider mehr als nur kontraproduktiv.

Immer mehr Menschen äußern ihre Sorge um ihre Zukunft und ihren Unmut über konzept- und tatenlose Entscheidungsträger die diese Zukunft nicht ausreichend schützen.

Ob Schüler, Eltern oder Wissenschaftler - sie alle sprechen sich für einen grundsätzlichen Gesellschaftswandel aus. Die (indirekte) Einladung zur Energieverschwendung wird dem Engagement und den berechtigten Sorgen dieser Menschen nicht gerecht.

"Wir begrüßen zwar die Bereitschaft Regeln zu lockern oder gar ganz zu streichen - doch erachten den Bereich des Umweltschutzes als falschen Ansatz für diese Entbürokratisierung.“

Der Schutz unserer Lebensgrundlagen sollte spätestens jetzt die höchste Priorität einnehmen und all unseren Entscheidungen gedanklich zugrunde liegen.

Wir werden daher in der kommenden Gemeinderatssitzung neben anderen, konstruktiven Vorschlägen einen Antrag einbringen der darauf abzielt, diese finanzielle Begünstigung für Leuchtreklamen rückgängig zu machen und hoffen, dass die umfassende Berichterstattung zum stattfindenden Klimawandel und der Druck aus der Bevölkerung die Mitglieder des Gemeinderates zu einem Umdenken - nicht nur in dieser Frage - bewegen können." so Kopeinig abschließend.

Um auf die Notwendigkeit einer Trendumkehr im Energieverbrauch hinzuweisen, lud Gemeinderat René Kopeinig am Samstag, den 30.03.2019, von 20:30 - 21:30 vor das Rathaus zu einer Kundgebung, um die "Earth-Hour" gemeinsam zu verbringen und sich über die dringlichen Themen unserer Zeit auszutauschen.

Unser Antrag zur "Eart-Hour" ist hier nachzulesen.

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