Dem immer weiter steigende Marktdruck, mit dem unsere ehemals kleinbäuerlichen Strukturen zerstört wurden, müssen endlich greifende Maßnahmen entgegengesetzt werden. Die daraus entstandene Abhängigkeit von den zerstörerischen und ausbeuterischen globalen Warenströmen muss beendet und eine Trendwende geschafft werden, in der die Stärkung regionaler Versorgungsunabhängigkeit zur Priorität gemacht wird.
Wir wollen nicht länger zusehen, wie die überlebenswichtige, regionale Nahrungsversorgung weiter den Bach hinunter geht. Wenn wir uns eine fruchtbare Zukunft für uns und unsere Kinder wünschen, dann müssen wir in der Region aktiv an einer Änderung mitwirken.
Die Unterstützung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe in unserer Stadt wird durch eine Subventionsordnung geregelt. Die aktuelle Subventionsordnung der Stadt Villach ist ausschließlich auf Tierhaltung zugeschnitten, die Wörter „Gemüse“, „Getreide“ oder „Obst“ kommen darin nicht vor. Obwohl Österreich genau in diesen Bereichen der nicht-tierischen Nahrung Österreich unterversorgt, also von Importen abhängig, ist. Auch gibt es derzeit noch keine Anreize seitens der Stadt, um junge Menschen bei der Gründung eines landwirtschaftlichen Betriebs zu unterstützen. Überhaupt wird dieser wichtige Versorgungsbereich mit nur rund € 80.000 jährlich abgespeißt. Zum Vergleich: alleine für Alplog Nord gibt die Stadt insgesamt € 18 Millionen aus.
Die politischen Gremien in der Stadt Villach haben dieses lebenswichtige Thema – trotzt unserer jahrelangen Versuche des Aufrüttelns – leider nicht ernst genug genommen. Das Ergebnis: Mit € 80.000,- Euro ist der Bereich Landwirtschaft im rd. € 300.000.000 Euro Budget der Stadt absolut unterrepräsentiert. Ein 0,025 %iger Anteil am Budget steht in keiner Relation zur essentiellen Aufgabe der Nahrungsmittelversorgung und ist auch keine angemessene Wertschätzung der Menschen, die tagtäglich für diese Versorgung arbeiten.
Neben der Erhöhung der Fördermittel, die von unserer Fraktion bereits in zahlreichen Budgetdebatten gefordert wurde, sehen wir sehr großes Potential in einer Überarbeitung der Subventionsordnung. Im Zuge unserer Ausschussarbeit haben wir bereits mehrmals angeregt, als Ausschuss gemeinsam an einer Verbesserung der Förderrichtlinien zu arbeiten – leider ohne beim zuständigen Referenten Gehör dafür zu finden. Daher wurde in der Sitzung des Villacher Gemeinderates am 02.12.2022 von unserer Fraktion ein Antrag eingebracht, der vorschlägt, die Subventionsordnung für die Land- und Forstwirtschaft, gemeinsam mit Vertreter:innen aller Fraktionen, sowie Vertrer:innen aus der Land- und Forstwirtschaft zu überarbeiten.
Wie wollen wir uns künftig ernähren? Wie können wir unsere Versorgung langfristig sicherstellen? Mit welchen Maßnahmen können wir eine Trendwende beim fortschreitenden Bauernhof-sterben erreichen und wie können wir Anreize schaffen, damit neue Bauernhöfe entstehen?
Wichtige Fragen, denen sich die Stadtpolitik viel zu lange nicht gestellt hat. Darum braucht es dringend einen Prozess, der fernab von Parteipolitk und unter Einbeziehung aller Akteur:innen eine gemeinsame Ausrichtung in der Ernährungspolitik erarbeitet, aus der sich auch wirkungsvolle Maßnahmen ableiten lassen.
Unsere Bewegung arbeitet seit unserer Gründung daran, der Ernährungssicherheit eine viel höhere Priorität in den politischen Entscheidungen einzuräumen und ist zur tatkräftigen Mitarbeit ausdrücklich bereit.
Zusammengefasst gibt es in diesem wichtigen Bereich also sehr viel Luft nach oben! Wenn du Ideen hast, wie die lokale Ernährungssouveränität in Villach von Seiten der Stadt gestärkt werden könnte, freuen wir uns über deinen Input!
Die aktuelle Subventionsordnung findest du hier:
Unser Antrag ist, wie immer, auch in voller Länge auf unserer Homepage zu finden:
https://www.verantwortung-erde.org/wp-content/uploads/2022/12/Selbstaendiger_Subventionsordnung_landwirtschaft.pdf
Die aktuelle Subventionsordnung findest du hier:
Unser Antrag ist, wie immer, auch in voller Länge auf unserer Homepage zu finden: