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Stadt soll Lebensmittel-Vorräte als Krisenvorsorge anlegen

von Lennart

Die Bewegung Verantwortung ERDE schlägt angesichts der globalen Zuspitzungen vor, als Stadt Grundnahrungsmittel für den Ernstfall zu bevorraten. Klubobmann Sascha Jabali plädiert dafür der regionalen Grundversorgung höchste Priorität einzuräumen.

gemüseDie Bewegung Verantwortung ERDE bringt in der Gemeinderatssitzung am Freitag, den 11.3. 2022, einen Dringlichkeitsantrag unter dem Titel „Villach sorgt vor“ ein. Konkret wird damit die ständige Bevorratung von Grundnahrungsmitteln durch die Stadt für Krisensituationen vorgeschlagen. Sollten diese Krisenfälle nicht eintreten, sollen die Lebensmittel vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums an soziale Einrichtungen weitergegeben werden. Bei der Anschaffung der Lebensmittel soll auf größtmögliche Regionalität und biologischen Anbau geachtet werden, um dadurch die regionale Landwirtschaft zu stärken.

Der Krieg in der Ukraine fordert nicht nur zahlreiche Menschenleben, sondern lässt auch die Lebensmittelpreise auf den Weltmärkten drastisch in die Höhe schnellen. Die vorherrschende Inflation und das Wanken der Schulden- und Immobilienblasen, könnten Expert:innen zu Folge so hohe Auswirkungen haben, die jene der großen Rezession der 20er und 30er Jahre übertreffen. Das sind Alarmsignale, die nicht überhört werden dürfen und rasches Handeln erforderlich machen.

„Es gibt leider ausreichend Anlass, der Versorgung mit Lebensnotwendigem für Krisenfälle stärkere Beachtung zu schenken. Mittelfristig und nachhaltig bedeutet das natürlich eine massive Stärkung der lokalen und regionalen, landwirtschaftlichen Strukturen und einen Schutz der verbliebenen Ackerflächen. Wir halten es aber auch für notwendig, unmittelbar zu reagieren und als Stadt Villach zur Krisenversorgung der Villacher Bevölkerung aktiv beizutragen“, hält Erde-Gemeinderat Sascha Jabali fest.

Natürlich ist es nach wie vor wichtig, die Bevölkerung zur Bevorratung mit lebensnotwendigen Gütern aufzurufen und zu animieren. Doch diese Information wird wohl nicht alle Bewohner:innen unserer Stadt erreichen und viele Menschen haben auch aufgrund ihrer Wohnverhältnisse oder finanziellen Lage nicht die Möglichkeit, Vorräte für eine mehrwöchige Versorgung anzulegen. Daher sollte auch die Stadt Villach ein Sicherheitsnetz für all jene spannen, die sich auf den Katastrophenfall nicht ausreichend vorbereitet haben bzw. das auch gar nicht konnten.

Wir schlagen daher vor, als Stadt Villach vor allem Lebensmittelvorräte mit langer Haltbarkeit wie z.B. Getreide, Hülsenfrüchte, Zucker, Reis und Teigwaren, Haferflocken, Konserven etc. anzuschaffen und für den Ernstfall bereit zu halten.

Als Vorratslager könnten z.B. die auf die ganze Stadt verteilte Struktur der Volkshäuser und geeignete Feuerwehrhäuser sowie vorhandene Schutzeinrichtungen dienen.“ erklärt Jabali den Vorschlag.

Eine genaue Ausgestaltung der Krisenversorgungsstrategie für die Villacher Bevölkerung soll schnellstmöglich gemeinsam mit Vertreter:innen des Katastrophenschutzes, des Zivilschutzes, der Feuerwehr, des Bundesheeres, den Rettungseinrichtungen und anderen Organisationen, die im Katastrophenfall aktiv werden, sowie mit den Sozialeinrichtungen mit Lebensmittelausgabe, erarbeitet und umgesetzt werden.

Neben Anträgen zur Ernährungsunabhängigkeit, Energieunabhängigkeit und Mietfinanzierungshilfe in Krisen will die ERDE mit dem aktuellen Vorstoß vor allem kurzfristig die akutesten Auswirkungen, die die Villacher Bevölkerung treffen könnten, abfedern.

„Auch wenn er hoffentlich nie eintritt, sollten wir uns für den Ernstfall noch besser vorbereiten. Die Umsetzung dieses Vorschlages würde die Krisensicherheit erhöhen sowie das soziale Netz unserer Stadt und die regionale Landwirtschaft stärken.“ ist sich Jabali abschließend sicher und appelliert an die Kolleg:innen des Gemeinderates, in dieser Angelegenheit „gemeinsam an einem Strang zu ziehen“.

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