Boden schützen, Leerstand nützen! Verantwortung ERDE schlägt Initiative zur Belebung der Wohnungsleerstände vor.
Die Bewegung Verantwortung ERDE schlägt vor, dass die Stadt Villach nach dem Vorarlberger Vorbild „Sicher Vermieten“ aktiv am Wohnungsmarkt auftritt. Dabei soll die Stadt als Vermittler künftig Eigentümer:innen von Einzelobjekten helfen Risiken und bürokratische Hürden leichter zu bewältigen. Teile des großen Wohnungsleerstandes in Villach können so wieder dem Wohnungsmarkt zugänglich gemacht werden.
In Villach gibt es bereits heute Wohnraum für rund 80.000 Menschen. Und trotzdem ist es oftmals unmöglich eine geeignete und leistbare Wohnung zu finden. Dabei geben Eigentümer von leerstehenden Wohnungen oft hohe bürokratische Hürden und die Sorge um übermäßige Abnutzung als Grund an, warum ein Leerstand der Vermietung vorgezogen wird. Gleichzeitig wird in Villach fast täglich aufs Neue fruchtbarer Boden der Verbauung von Luxuswohnungen geopfert.
„Die Stadt soll künftig privaten Einzeleigentümer:innen helfen, Risiken und bürokratische Hürden leichter zu bewältigen. Große Teile des Wohnungsleerstandes in Villach könnten so wieder dem Wohnungsmarkt zugänglich gemacht werden.“ – meint Stadtrat Gerald Dobernig.
„Die gemeinsame Forderung nach einer Leerstandsabgabe und einem vorgeschriebenen Anteil für sozialen Wohnbau bei Neubau sind gute erste Schritte. Jetzt gilt es den Werkzeugkasten der Stadt noch zu erweitern und aktiv auf Eigentümer:innen mit leerstehenden Wohnungen zuzugehen.“, ergänzt Gemeinderätin Gaby Krasemann weiter.
Dies soll nach dem Vorarlberger Vorbild „Sicher Vermieten“ geschehen. Die Stadt tritt aktiv als Vermittlerin und Risikopuffer auf und sichert den nicht-gewerblichen Vermietern im Problemfall die Mietzahlung und Übernahme von etwaigen Schäden zu. Durch das somit verminderte Risiko sollen gerade private Eigentümer:innen von einzelnen Immobilien angesprochen werden. Gewerbliche Vermieter sind explizit ausgeschlossen. Auf Seite der Mieter kann durch die Vereinheitlichung neben dem zusätzlichen Wohnraumangebot vor allem Preistransparenz und Rechtssicherheit durch faire Mietverträge erreicht werden. Die Preise für die dadurch vermittelten Objekte sollen sich nach dem Mietpreisspiegel für Villach richten.
„Was wir in Villach, aber auch in ganz Österreich sehen, ist ein Marktversagen. Durch die aktive Vermittlung und Besicherung wurden in Vorarlberg über 500 Menschen eine leistbare Wohnung vermittelt. Wegen der höheren Leerstands in Villach ist das Potential bei uns noch viel größer.“ so Dobernig abschließend.
Konkret übernimmt die Stadt neben der bürokratischen Hilfe vor allem die Sicherheit für Vermieter gegenüber den Mietern. Zusammenfassend sind das:
- Unterstützung bei der Reaktivierung der Wohnung
- Mietersuche (über Wartelisten der Gemeinde)
- Mietvertragserstellung
- Wohnungsübergabe, /-rücknahme
- garantierte Überweisung der Miete inkl. Betriebskosten bis 25. des Monats
- Mietverwaltung/Beschwerdemanagement
- falls erforderlich: Organisation und Kostentragung von gerichtlichen Verfahren
- falls erforderlich: Organisation und Kostentragung von Renovierungsarbeiten auf Grund übermäßiger Abnutzung
Nähere Informationen zum Vorschlag finden Sie unter https://vorarlberg.at/-/sicher-vermieter-ein-gewinn-fuer-vermieter-und-mieter. Informationen zum Wohnraumleerstand in Villach finden Sie unter https://www.verantwortung-erde.org/wohnungsmangel-oder-mythos/.