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Ein Schulgarten in freier Wildbahn

von Lennart

Eine Delegation von Erdlingen – namentlich Vanessa, Julia, Sascha und Lennart – wurden nach Zürich eingeladen, um sich im Rahmen vom Zürich Bunt Festival mit einem Workshop an Initiativen vor Ort zu richten und von der Art und Weise unserer Bewegungsarbeit zu berichten.

Wir hatten das Glück, vielen spannenden Menschen an diesem Wochenende zu begegnen. Permakulturist Daniel Meli zeigte uns einen Tag später seine Kleinode und versteckten Züricher Naturjuwelen. Bei diesem Spaziergang liefen wir an diesem Grundstück vorbei:

Eine ältere Dame, vermutlich Pensionistin, bewegt sich mit einer Gruppe von Kindern im Volkschulalter durch die bunt bepflanzten Beetreihen. Die Kinder sind neugierig, fragen nach, was dies sei und das dort… andere sind anscheinend schon länger dabei, suchen sich ihre eigenen Aufgaben, gießen die Beete oder ernten schon das erste Gemüse.

Wir stehen vor einem der insgesamt 23 Schulgärten in Zürich. Hier sorgt seit 1913 ein Verein dafür, dass Kinder von geschulten Gartenleiter:innen betreut und spielerisch an das naturnahe Gärtnern herangeführt werden. Die Gärten sind zu festen Zeiten geöffnet, die von den Leiterinnen oder Leitern bestimmt werden; ein- bis zweimal pro Woche während eineinhalb Stunden.

Der Zufall hat uns genau an einem solchen Schulgarten-Projekt vorbeigeführt, das wir bereits im Wahlfrieden angeregt haben. Unsere Gemeinderätin Julia Hueter hat mit dieser Art von generationenübergreifendem Lernen bereits viel Erfahrung. Im Rahmen ihres Masterstudiums der Schulpädagogik beforschte sie den Schulgarten der Wahlnussschule in Edling, Kühnsdorf nahe Klagenfurt. Dieses Video entstand aufgrund der Forschung ihrer Gruppe:

Julia Hueter beforschte diesen Schulgarten in Edling

Solch ein Schulgarten-Projekt mit einer Kooperation von Universität, Schule und – ganz wichtig: den Anrainer:innen aus dem Stadtteil – schwebt uns auch für Villach vor. Die Gestaltung und Bewirtschaftung der Gärten wird im gemeinsamen Dialog zwischen Schüler*innen, Expert*innen und interessierten Nachbar*innen organisiert. Damit wird zusätzlich zu ausreichend Platz für die Bewegung und das Lernen an der frischen Luft auch die Möglichkeit geschaffen, sich mit Nachbar*innen und anderen Menschen aus der Umgebung auszutauschen. Neben ganzheitlichem und naturnahem Lernen kann sich in diesem Natur-Erfahrungsraum so eine Gemeinschaft entfalten, die ihre Lebensmittel aus der unmittelbaren Umgebung beziehen möchte.

Deshalb sehen wir solche Schulgärten als wichtiges Element einer zukunftsfähigen Stadtteilentwicklung. Passend zum Vorschlag der Stadtteiloasen könnte das Schulgarten-Projekt ein weiterer Schritt zur Belebung von Stadtteilen und dem Ausbau von regionalen Kreisläufen sein.

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