Radverkehrskonzept Villach: Wir haben einen Plan, jetzt braucht es Taten!
Ein durchdachtes Konzept liegt vor – doch Papier allein verändert nicht die Realität.
Im Juni 2024 wurde das umfassende Radverkehrskonzept der Stadt Villach präsentiert. Auf über 100 Seiten wurden bestehende Schwächen analysiert, zentrale Hauptradrouten definiert und konkrete Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs ausgearbeitet. Dieses Konzept könnte den dringend notwendigen Schritt hin zu einer klimafreundlichen und zukunftsfähigen Mobilität in Villach bedeuten.
Das noch von Gerald Dobernig als Verkehrsreferent in die Wege geleitete Radverkehrskonzept, wurde von dem renommierten Büro Verkehrsplus erarbeitet und konnte mit Sascha Jabali als Verkehrsreferent finalisiert werden. Im Juni 2024 wurde das Konzept im „lebensRAUM“ in der Postgasse vorgestellt und mit interessierten Bürgerinnen besprochen. Während der Erarbeitung waren alle relevanten Stakeholder, vor allem aber auch die Radlobby Kärnten stark eingebunden. So konnten viele Perspektiven in das Konzept einfließen.
Es wurde ein umfassender Netzplan mit 12 Hauptradrouten erarbeitet. Dabei wurden die Standorte der Schulen, Wohngebiete und Arbeitsstätten analysiert, um den größten Nutzen für möglichst viele Menschen zu garantieren. Das Radverkehrskonzept ist – und das betont auch das Dokument selbst – ein Zielnetz, das über die kommenden Jahre Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Mit der 1.100 Teilabschnitte umfassenden Maßnahmenliste, wurde eine wichtige Handlungsanleitung für die Zukunft erarbeitet. Der Fokus liegt auf:
- sicheren Schulwegen,
- durchgängigen Hauptradrouten,
- hochwertigen Abstellanlagen,
- klarer Wegweisung,
- und Bewusstseinsbildung.
Aktuell ist das Konzept ein reines Planungsinstrument. Aber diese präzise Analyse des Stadtgebiets und die Priorisierung der Maßnahmen nach Nützlichkeit für die Bürgerinnen ist etwas Neues in Villach und ein neuer Standard für Verkehrs- und Stadtplanung. Die Hauptradrouten bestehen zwar bisher nur auf dem Papier – in der Realität ist das Villacher Radnetz ein Fleckerlteppich – die Kosten für die Umsetzung der ersten Maßnahmen sind aber überschaubar.
Diese vorgeschlagenen Maßnahmen, von denen es im Konzept zu lesen gibt, sind relativ schnell umzusetzen, erreichen einen erheblichen Anteil der Villacherinnen und macht das Bewegen auf den Straßen für alle Verkehrsteilnehmer einfacher und sicherer. Doch selbst hier lässt der politische Wille auf sich warten, obwohl erheblicher Handlungsbedarf besteht.
Die Hauptradrouten bestehen noch nicht oder nur in Bruchstücken. Besonders gravierende Lücken gibt es rund um den Bahnhof, in Drobollach, entlang der Vassacher Straße oder in Richtung Infineon.
Wir werden weiter Druck machen – für eine Umsetzung des Radkonzepts. Wir setzen uns für eine Stadt ein, in der Radfahren selbstverständlich, sicher und bequem ist.
Wenn auch du willst, dass aus den Plänen Realität wird: Melde dich. Engagiere dich. Oder sprich deine Stadträt*innen und politischen Vertreter*innen direkt an.