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Fernwärme: Preisexplosion darf nicht totgeschwiegen werden

von Lennart

Die Villacher Fernwärme ist das große Mysterium der heimischen Energieformen. Der alleinige Monopolanbieter KELAG gibt auf seiner Homepage keinerlei Auskünfte über die Preisgestaltung. Nachdem sich immer mehr Menschen, die nicht nachvollziehbaren Tariferhöhungen nicht mehr leisten können, haben wir vergangene Woche die Möglichkeit einer Überprüfung der Preisbildung durch das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit angeregt. Fernwärme Geschäftsführer Adolf Melcher lies dazu in der Kleinen Zeitung vom 3. April 2023 wissen: er fände es nicht sinnvoll „ständig über Preise zu reden“.

Deshalb rufen wir Fernwärmekund:innen aus ganz Österreich auf, uns (anonymisierte) Abrechnungen oder Preise pro kWh/ MWh zu schicken. Diese am besten so aktuell wie möglich, bzw. auch von den Vorjahren, um die Preisentwicklung nachvollziehen zu können. Das geht per E-Mail an heizen@verantwortung-erde.org , oder zu den Öffnungszeiten des Erde-Büros in der Willroiderstr. 9 (Mo. 10-16, Di. 12-17, Mi. 16-19, Do. 12-14) oder per Post an die selbe Adresse.

„Viele Fernwärmekunden können es sich nicht leisten „nicht über Preise zu sprechen“. Wenn sich die Betreiber nicht um Transparenz bemühen, müssen wir sie mit den Menschen in Villach selbst erarbeiten. Wir bitten um Zusendungen aus ganz Österreich, um auch eine Vergleichbarkeit mit anderen Städten herzustellen.“ so Stadtrat Gerald Dobernig.

Die Erhöhung der Fernwärmepreise trifft vor allem Menschen in den unteren Einkommensschichten besonders hart. Gerade Menschen im geförderten Wohnbau können sich dabei ihre Heizform nicht aussuchen und die Vorteile einer günstigeren Wohnung werd durch extrem hohe Wärmepreise zur existenzbedrohenden Kostenfalle. Die unbedingt notwendige Energiewende darf keinesfalls zu einer weiteren Verarmung der Bevölkerung führen, während das verantwortliche Monopolunternehmen im letzten Jahr über 75 Millionen Euro Gewinn gemacht hat. Das sind immerhin rd. € 150,- je Kärntnerin und Kärntner.

Der von Bürgermeister Albel ins Spiel gebrachte „Runde Tisch“ wird von uns ausdrücklich begrüßt, allerdings darf er nicht im stillen Kämmerlein geschehen. „Wir freuen uns über alle Maßnahmen, die Transparenz schaffen. Unsere Einladung zum runden Tisch ist bisher leider noch nicht eingelangt.“ sagt unser Dobernig.

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